Ein Leistenbruch, auch Leistenhernie genannt, ist eine Schwachstelle im Bindegewebe des Leistenkanals, einer Verbindung zwischen Genitalbereich und Bauchraum. Dort verläuft neben Blut-, Lymph- und Nervenbahnen bei Männern der Samenstrang und bei Frauen das Mutterband (gehört zum Beckenboden und hält die Gebärmutter stabil).
Ein Leistenbruch ist nicht nur eine mögliche Folge körperlicher Arbeit, starkem Husten oder schwerem Tragen, sondern kann auch die Folge von Überlastung eines Menschen sein, der zu viel emotionalen Druck und Stress verarbeiten muss.
Der Körper sucht sich ein Ventil zur Entlastung und kann bei persönlicher oder auch familiärer Vorbelastung einen Leistenbruch produzieren. Dies ist mit Hämorrhoiden, einem Tinnitus, Überbein oder auch Bandscheibenvorfall vergleichbar.
Nach einer Leistenbruchoperation (Unterdrückung des Ausgleichsventils) kann es daher zu einem weiteren Leistenbruch, auch auf der anderen Körperseite oder zu einem der anderen Entlastungsventile kommen.
In der Regel sind Männer und Jungen häufiger von einem Leistenbruch betroffen, insbesondere auch ehemalige Frühchen oder Mangelgeborene. Während der Entwicklung im Mutterleib wandern die Hoden durch den Leistenkanal in den Hodensack hinunter. Normalerweise ist dieser Kanal bis zur Geburt verschlossen. Eine Lücke oder Schwachstelle im Leistenkanal deutet auf eine Entwicklungsverzögerung oder Störung hin, so ist die Veranlagung für einen Leistenbruch meist schon angeboren. Es kann zu einem Anschwellen des Hodensacks kommen, was als Wasser- oder Hodenbruch bezeichnet wird. Bei Frauen kann es auch während einer Schwangerschaft durch die Schwächung des Bindegewebes zu einer Hernie kommen. Meist wird ein Leistenbruch operiert um ein eventuelles Einklemmen des Darmes zu verhindern. Ein sicheres Symptom ist eine tastbare Beule und ziehender in den Hodensack oder in die Schamlippen ausstrahlender Schmerz.
Die homöopathische Behandlung erfasst die körperlichen Symptome, das persönliche Umfeld und die familiäre Veranlagung.