Der Bandscheibenvorfall oder auch Prolaps genannt gehört mittlerweile zu den häufigsten Kranheitsbildern unserer Generation. Er ist meist nicht die Folge von körperlicher Überanstrengung sondern die Folge von psychischer und seelischer Überlastung des Patienten. Stress in Beruf, Partnerschaft und Familie lösen einen körperlichen Schwachpunkt meist auf familiärer Disposition aus.
Nicht ohne Grund besagt schon eine Volkswahrheit, dass Ärger, Kummer oder Stress einem "den Rücken brechen kann", besonders wenn einem Sorgen oder Existenzängste im Nacken sitzen, dass heißt der Rücken des Menschen hält diesen seelischen Druck nicht aus. Häufig ist die Wirbelsäule schon im Vorfeld ein Schwachpunkt gewesen und hat sich durch Rückenschmerzen oder durch einen Hexenschuss bemerkbar gemacht. Wenn die Belastung durch Job oder Familie aber zu groß wird ist ein Bandscheibenvorfall oft die Folge und tritt auch ohne körperlichen Anlass auf. Er ist ein Ventil zur Entlastung und ist vergleichbar mit Tinnitus, Leistenbruch, Überbein und Hämorrhoiden. Häufig gehört das auch zum Erscheinungsbild eines Burn-out. Verstärkt wird die Neigung zu Rückenproblemen häufig durch Bewegungsmangel und eine sitzende Tätigkeit
Die Symptomatik eines Bandscheibenvorfalls ist durch starke, meist in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen gekennzeichnet, häufig sind ein oder beide Arme oder ein oder beide Beine betroffen. Meist sind diese Schmerzen von Empfindungsstörungen und Taubheitsgefühl begleitet. Oft treten sowohl Lähmungserscheinungen in den betroffenen Gebieten als auch bei schweren Fällen im Lendenwirbelbereich Probleme beim Wasserlassen (Miktionstörungen) mit Inkontinenz oder Erektionstörungen auf.
Meist tritt ein Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelsäulebereich (LWS) auf und wird als so genannter lumbaler Bandscheibenvorfall bezeichnet, wenn zusätzlich der Übergang zum Kreuzbein (Sakrum) betroffen ist spricht man von einem lumbosakralen Vorfall. Die meisten von Ihnen kennen mit Sicherheit die Bezeichnung L5/ S1, diese bezeichnet den Übergang vom 5. Lendenwirbel zum 1. Sacralwirbel, dem am häufigsten betroffenen Bereich bei Rückenbeschwerden. Seltener treten Vorfälle im Bereich der Brustwirbelsäule (BWS) und Halswirbelsäule (HWS) auf.
In den meisten Fällen kann der Patient konservativ mit Physiotherapie und Wärme behandelt werden, bei schwereren Bandscheibenvorfällen wird auch eine Operation angeraten.
In der homöopathischen Behandlung werden sowohl die akuten Symptome als auch die persönlichen Belastungen des Patienten miteinbezogen.