Der lateinische Begriff für Ohrensausen Tinnitus deutet in der Regel nicht auf eine gefährliche Erkrankung hin und ist somit auch kein Vorbote von Schlaganfall oder Herzinfarkt. Es sollte aber für den Patienten ein Warnsignal sein, seine Lebensumstände zu ändern und den Stress abzubauen.
Eigentlich hat jeder Mensch einen Tinnitus. Die meisten bemerken ihn nur nicht, da im täglichen Leben niemals absolute Ruhe herrscht und das Ohrensausen durch die Geräusche der Umwelt überdeckt wird.
Problematisch wird es erst wenn sich die Patienten auf das Ohrensausen konzentrieren und dadurch das Geräusch als störend empfinden. Sie werden sich dessen bewusst und dies kann zu Nervosität führen, die das Geschehen verstärkt und verschlimmert.
Der Tinnitus wird von den Patienten sehr unterschiedlich empfunden. Meist wird von einem Pfeifen, Sausen oder Brummen gesprochen. Gelegentlich wechselt das Geräusch die Seiten oder es wird im ganzen Kopf empfunden. Manche Patienten haben nur einmal im Monat kurz Ohrensausen und sind dadurch schon sehr beunruhigt, da sie die Ursachen nicht kennen.
Die schulmedizinische Behandlung beschränkt sich auf Cortisongaben im akuten Anfangsstadium und auf Infusionen. Meist bleiben aber die unangenehmen Geräusche über einen langen Zeitraum wahrnehmbar, manchmal sogar lebenslang.
Auch in der homöopathischen Praxis sind oft Patienten mit dauerhaften Ohrgeräuschen. Die Grundlage der Behandlung ist hier eine ausführliche Erstanamnese um die Gesamtsymptomatik erfassen zu können.
Die Psyche hat einen großen Einfluss auf das Ohrensausen und andersherum. Es gibt auch Fälle wo Menschen mit Tinnitus keinen Ausweg mehr sahen und Selbstmord verübten. So ist es wichtig diesen Teufelskreis zu durchbrechen.
Einer der Hauptauslöser für Ohrgeräusche ist seelischer Stress. So kann der Tinnitus ein Vorbote des Burn-out sein. Bei Anspannung unter Stress ziehen sich die Kapillaren (kleinste Blutgefäße) zusammen und das Ohr wird mangelhaft durchblutet. Ohrgeräusche sind oft die Folge von Überlastung. Der Mensch musste zu viel Stress und Druck verarbeiten. Der Körper sucht ein Ventil zur Entlastung und Ohrgeräusche entstehen, dies ist vergleichbar mit Leistenbruch, Überbein ,Bandscheibenvorfall oder auch Hämorrhoiden. Es ist auch möglich, dass Ohrgeräusche nach einer operativen Entfernung oder Verödung von Hämorrhoiden (Unterdrückung)entstehen, also eine Verschiebung des Ventils stattgefunden hat.
Ein weiter häufiger Grund ist die Schädigung des Ohres durch Lärm. Während es früher hauptsächlich die Folge der Belastung am Arbeitsplatz war, sind es heute junge Erwachsene, die ihr Ohrrauschen nach einem Discobesuch oder durch zu laute Musik im Kopfhörer bekommen.
Es gibt zahlreiche Veränderungen und Erkrankungen der Ohren, die mit Ohrensausen verbunden sind. So kann schon ein Pfropf Ohrenschmalz zu einem Druckgefühl im Ohr führen, das mit Ohrensausen verbunden ist. Dies ist häufig eine Folge von Reinigungsversuchen mit Ohrenstäbchen. Meist wird das Ohrensausen kurz nach dem Baden wahrgenommen, da infolge des Wassers das Ohrenschmalz aufquillt und der Gehörgang dann endgültig abgeschlossen wird. Ohrensausen kann auch die Folge einer Mittelohrentzündung oder von Durchblutungsstörungen sein.
Verletzungen, Verspannungen und Blockaden der Halswirbelsäule sind auch unter den Auslösern für Tinnitus zu finden.