Die Sexualität junger Mädchen und Frauen wird schon durch die Erziehung und deren Wertevermittlung beeinflusst. Wenn Sexualität und Lustempfinden als etwas Unmoralisches angesehen wird, dessen man sich schämen muss, ist es nachvollziehbar, dass es schwierig ist sich "fallen zu lassen", eigene Ansprüche zu stellen und Sexualität angstfrei zu genießen.
Auch Probleme in der Beziehung oder frühere schlechte Erfahrungen erschweren den lustvollen Umgang mit sich und dem Partner. Insbesondere Ängste, Demütigungen oder auch konkreter sexueller Missbrauch spielen hier eine wichtige Rolle. Auch die Angst vor einer Schwangerschaft oder Verletzung kann das Lustgefühl beeinflussen, genauso wie körperliche Probleme, durch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Störung der sexuellen Erregbarkeit, Entzündungen (wie Scheidenschnupfen), Vernarbungen (z. B eines Dammschnitt nach einer Geburt), Hämorrhoiden oder Analfissuren.
Die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können durch Trockenheit der Scheidenschleimhaut, beispielsweise verursacht durch zu geringe Erregung oder Östrogenmangel im Klimakterium, Unterbauchschmerzen durch Zysten oder durch unwillkürliche Verkrampfung der Scheidenmuskulatur, dem Vaginismus ausgelöst werden. Vaginismus betrifft vor allem junge Mädchen die noch keinen Geschlechtsverkehr hatten und Frauen nach körperlichen und seelischen Verletzungen. Durch übersteigerte Empfindlichkeit kommt es bei Berührung zu dieser Abwehrreaktion.
Junge Mädchen haben häufig Schwierigkeiten mit einer zu trockenen Scheide, da sich in der Vagina erst ein paar Jahre nach der ersten Regelblutung Sekret bildet. Durch sexuelle Erregung tritt aus der Scheidenvorhofdrüse (Bartholin-Drüse) Sekret aus, das den Scheideeingang befeuchtet. Die Gleitfähigkeit in der Vagina wird durch eine klare Flüssigkeit aus dem Venengeflecht der Scheide und Absonderung der Paraurethraldrüse (auch weibliche Prostata genannt) verstärkt. Dieses körperliche Zusammenspiel von Erregung und Absonderungen entwickelt sich erst mit der weiteren körperlichen Reife.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können auch durch bestimmte Stellungen oder eine seelische Abwehrhaltung, wenn das Mädchen sich unter Druck gesetzt fühlt oder noch nicht bereit dafür ist und durch die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft ausgelöst werden.
Während des Klimakteriums kann durch hormonelle Veränderungen die Trockenheit der Vaginalschleimhaut zu Problemen und Schmerzen führen und das Eindringen des Partners erschweren. Bei sexueller Erregung tritt aus der Scheidenvorhofdrüse (Bartholin-Drüse) ein Sekret aus, das den Eingang der Vagina anfeuchtet. In der Scheide wird die Gleitfähigkeit durch eine klare Flüssigkeit aus dem gut durchbluteten Venengeflecht der Scheide und einem Sekret aus der Paraurethraldrüse (auch weibliche Prostata genannt) unterstützt. Solange dieser Bereich ausreichend durchblutet ist, kann auch ausreichend flüssiges Sekret produziert werden. Durch die hormonelle Umstellung nimmt nach und nach die Durchblutung der Scheidenschleimhaut ab und sie wird auch dünner. Die Reaktion des Körpers auf sexuelle Erregung kann länger dauern und auch weniger ergiebig sein.
Diese Phase im Leben einer Frau beginnt ungefähr ein Jahr nach der letzten Periode und kann somit erst im Nachhinein festgelegt werden. Auch jetzt kann und sollte die Sexualität wichtig für das Selbstwertgefühl, die Lebensfreude und das Gelingen einer Partnerschaft sein. Im Alter kann zwar das körperliche Verlangen abnehmen, das Bedürfnis nach Zärtlichkeit, Befriedigung und Sexualität bleibt jedoch in der Regel erhalten. Die sexuelle Erregung steigert sich langsamer und es kann länger dauern bis die Vagina feucht und gleitfähig wird, so wird das so genannte Vorspiel immer wichtiger. Sexualität nach der fruchtbaren Phase kann entspannter sein und bewusster erlebt werden, ohne die Befürchtung noch schwanger zu werden.
Die körperliche Anstrengung einer Geburt und die Umstellung auf das Leben mit einem Neugeborenen sind für die meisten Frauen so ermüdend, dass sie oft kaum Energie für oder Lust auf Sexualität haben, was sich auf die Partnerschaft belastend auswirken kann. Zusätzlich können körperliche Beschwerden, wie Schmerzen in der Brust, Schmerzen der Dammnaht oder Kaiserschnittnarbe oder Hämorrhoiden auftreten. Durch die hormonelle Umstellung kann es zudem zur Trockenheit der Scheide und vermehrtes Schwitzen kommen. So kann es auch länger dauern, bis die Frau nach einer Geburt wieder Verlangen auf Sex verspürt. Wichtig ist nur das zu tun, wozu beide Lust haben.
Während der homöopathischen Behandlung werden bei einem guten Vertrauensverhältnis auch diese Probleme thematisiert und miteinbezogen. Oft ist eine begleitende Gesprächstherapie empfehlenswert.