Jeder Mensch hat ein individuelles Schlafbedürfnis. Aber unabhängig davon wie groß das Schlafbedürfnis ist, kann zu wenig Schlaf gesundheitliche Probleme auslösen. Man ist erschöpft, antriebsarm, unkonzentriert, leicht reizbar, nervös, und lustlos. Halten Schlafstörungen über längere Zeit an, gilt es die Gründe dafür zu finden, da oft psychische Belastungen oder auch organische Erkrankungen die Beschwerden auslösen. In der homöopathischen Anamnese werden die möglichen Ursachen für die Schlafstörung gesucht.
Der Hauptgrund für Schlaflosigkeit ist meist in seelischen Belastungen wie Kummer, beruflichem Stress (Burn-out), Ängsten, Sorgen und innerer Anspannung zu suchen. Auch grippale Infekte, die die Atmung beeinträchtigen, organische Störungen wie Blasenerkrankungen oder Schlafapnoe (Atemaussetzer im Schlaf) oder auch Hormonschwankungen während des Klimakteriums (den Wechseljahren) können den Schlaf stören. Ebenso können übermäßiger Kaffeegenuss, ein zu spätes Abendessen, zu hoher Alkoholkonsum, Störung des Schlafrhythmus bei Schichtarbeitern oder Reizüberflutung die Auslöser sein.
Die homöopathische Behandlung kann zwar die äußeren Ursachen nicht beseitigen und die Rahmenbedingungen verändern, aber durch die Entspannung des Gesamtorganismus und die Harmonisierung der Lebenskraft kann der Patient auch mit persönlichen Belastungen besser zurecht kommen, Probleme leichter lösen und das Bewusstsein für günstigere Lebensbedingungen entwickeln, die einen erholsamen Schlaf begünstigen.
Schlafstörungen sind auch im Säuglings- und Kleinkindesalter weit verbreitet. Meistens dauert es Monate bis Babys ihren Wach- und Schlafrhythmus erlernen. In diesem Alter haben Kinder ein elementares, natürliches Bedürfnis nach Nähe der Bezugspersonen die ihnen Schutz und Trost vermitteln. Der Schlaf ist zudem in eine rhythmische Abfolge unterschiedlicher Schlafphasen gegliedert. Dabei wechseln sich Tiefschlaf- und Leichtschlafphasen ab. Das Kleinkind muss lernen über den Leichtschlaf hinweg zu schlafen ohne unruhig zu werden und aufzuwachen. In der Nacht werden die Erlebnisse des Tages verarbeitet und auch schon früher erlebte Ängste können aus dem Unterbewusstsein heraus den Schlaf stören. Dazu gehören auch traumatische Geburtserlebnisse und frühkindliche Traumata, wie die Trennung von der Mutter. Dort liegt die Chance der Homöopathie ausgleichend und harmonisierend auf die kindliche Psyche zu wirken.
Die Geschichte der Schwangerschaft (Probleme in der Partnerschaft, Sorgen, Ängste, Krankheiten der Mutter, Unfälle..) und der Geburtsverlauf sind besonders für die homöopathische Behandlung von Kindern entscheindend. Aber auch bei der Behandlung von Erwachsenen können diese Punkte von Bedeutung sein.