Auch Jungs kommen immer früher in die Pubertät.
Zwischen dem zehnten und dreizehnten Lebensjahr beginnt der Körper sich unter dem Einfluss des Hormons Testosteron zu verändern, der Haarwuchs am gesamten Körper wird stärker, auch Bart- und Schamhaare wachsen, Hoden und Penis werden größer, der Körperbau wird breiter und insgesamt muskulöser. Zeitgleich verändert sich die Stimme, viele Jungs bekommen Pubertätsakne, haben Kreislaufbeschwerden und Kopfschmerzen.
Viele Jungs wirken schlaksig, so als gehörten sie noch nicht in diesen männlicher werdenden Körper. Die meisten Jungs fühlen sich nicht mehr wohl in ihrer Haut und kompensieren die eigene Unsicherheit mit nach außen gezeigter "Coolness" und Aggressivität besonders gegenüber den Eltern, da sie oft nicht mit ihren Gefühlen wie Schwäche und Unsicherheit umgehen können. Sie ziehen sich immer mehr von den Eltern zurück, verbringen zunehmend ihre Freizeit mit Kumpels, haben die erste Freundin oder verlieben sich anfangs zumeist unglücklich.
Oft werden die schulischen Leistungen beeinflusst, da sich die Jungs zunehmend weniger auf das Lernen konzentrieren können und ihr eigentlich gutes Gedächtnis in der Pubertät anscheinend verloren gegangen ist. Das lässt die Eltern zudem verzweifeln, da sie oft auch das Gefühl haben ihren Sohn nicht mehr erreichen zu können.
So rund um das sechzehnte Lebensjahr hat die Pubertät ihren Höhepunkt erreicht, die Jungs haben ihren ersten Samenerguss (das heißt das abgesonderte Sekret der Prostata enthält Spermien) und das sexuelle Begehren wird immer stärker. Da dieses meist nicht so ausgelebt werden kann, sind die jungen Männer oft frustriert und leben ihr unterdrücktes Verlangen in sportlichen Aktivitäten, exzessivem Computerspielen oder auch übermäßigem Alkoholgenuss aus.
Zwischen siebzehn und zwanzig Jahren sind die meisten Jungs körperlich ausgewachsen und treten durch Schulabschluss und Ausbildung in das Erwachsenenleben. Die für alle Beteiligten kräftezehrenden Konflikte mit den Eltern sind großteils überstanden.
In meine homöopathische Praxis kommen meist Eltern die mit Schulschwierigkeiten ihrer Söhne und häuslichen Streitigkeiten zu kämpfen haben. Sie haben es schwer mit ihrem pubertierenden Jungen zu Recht zu kommen, da dessen oft aufsässiges aggressives Verhalten oder das sich Zurückziehen vor den Computer das Familienleben belastet und sie hilflos oder wütend werden lässt. Sie erleben die körperliche und geistige Entwicklung wie eine zweite Trotzphase ihres Kindes.
Auf der körperlichen Ebene sind es auch Hautprobleme, Kreislaufbeschwerden oder übermäßige Schweißbildung die die Jungs belasten.