Klassische Homöopathie, Geburtsvorbereitung

Wie verläuft eine homöopathische Behandlung?

Erstanamnese

Bei der Erstanamnese einer homöopathischen Behandlung werden zunächst die bestehenden Beschwerden des Patienten erfasst. Alle Symptome sind von Bedeutung, auch wenn sie dem Patienten zunächst nicht relevant oder ohne Zusammenhang erscheinen. Anschließend wird die Krankenvorgeschichte besprochen, das bedeutet alle Erkrankungen, Operationen, Beschwerden in der Vergangenheit bis hin zur Kindheit und Geburt werden aufgenommen. Die Auslöser und Ursachen für Probleme können durchaus auch Jahrzehnte zurückliegen, dies können auch Stress, Schocks oder Traumata sein.

Die bisherige Behandlung und insbesondere die familiäre Krankengeschichte sind wichtig. Die klassische Homöopathie geht davon aus, dass die Grundsteine für chronische Leiden mitunter schon in früheren Generationen gelegt werden, siehe Miasmen. Es kann darum sehr nützlich sein, wenn der Patient vor dem Erstgespräch Nachforschungen in seiner Familie betreibt.

Auch alle individuellen Besonderheiten des Patienten werden aufgenommen. Wichtig ist beispielsweise ob dem Patienten eher warm oder kalt ist, welche Speisen er bevorzugt oder verabscheut, wie er schlafen kann, wie er sich am Meer fühlt oder im Gebirge, wie seine Verdauung funktioniert, ob er wetterfühlig ist und noch vieles mehr. Auch Charaktereigenschaften und Wesenszüge des Patienten sind von Bedeutung. Ist er schnell reizbar, ängstlich, was bereitet ihm Kummer…

Viele Therapeuten händigen im Vorfeld einen Fragebogen aus, der den Patienten auch dazu anregen soll über sich selber nach zu denken, der aber auch dazu beiträgt sich an längst vergessene oder verdrängte Krankheiten und Probleme zu erinnern.

Eine solche Erstanamnese dauert in der Regel ein bis zwei Stunden.

Aus der Fülle dieser Einzelsymptome muss der Homöopath diejenigen auswählen, die für die Mittelwahl wichtig sind und der Persönlichkeit und den Beschwerden des Patienten am besten entsprechen. Nur auf der Basis der Gesamtheit seiner persönlichen Symptome, und nicht nur nach der Diagnose der Erkrankung wird das für den jeweiligen Patienten im Moment passende Konstitutionsmittel gefunden.

Das bedeutet dass zwei Patienten mit derselben Diagnose mit großer Wahrscheinlichkeit nicht das gleiche homöopathische Mittel bekommen werden, da sich ihre individuellen Symptome voneinander unterscheiden.

Während der Behandlung eines chronischen Leidens reicht ein Konstitutionsmittel meist nicht aus, das bedeutet es müssen Folge- und Zwischenmittel gewählt werden. Wenn vorher Symptome medikamentös unterdrückt wurden, kann es sein, dass sich unter dem Mittel die unterdrückten Beschwerden wieder zeigen.

Homöopathisch gesehen ist dies erwünscht und richtig. Die Reaktionen sind meist nicht so stark wie die vorausgegangenen Beschwerden und können homöopathisch begleitet, wenn auch nicht unterdrückt werden.

Ein Leitsatz von Samuel Hahnemann war: Heile, sanft, schnell und dauerhaft.

Folgekonsultation

Im Abstand von 6-8 Wochen erfolgen dann mehrere Folgekonsultationen, um den Behandlungsverlauf beurteilen zu können. Diese dauern in der Regel etwa 30 min und können auch telephonisch erfolgen. Die Gesamtdauer der Behandlung richtet sich nach der Erkrankung selbst und auch wie lange die Beschwerden schon bestehen. Chronische Krankheiten bedürfen meist einer längeren Zeit, so dass sich die Behandlung über Monate oder auch Jahre erstrecken kann. Mitunter können aber auch chronische Beschwerden sehr schnell geheilt werden, dies lässt sich aber erst nach der Anamnese beurteilen.

Die homöopathische Behandlung wirkt wie ein Katalysator, der die Selbstheilungskräfte des Patienten anregt, um so selbst die Lebenskraft wieder ins Gleichgewicht zu bringen und dafür zu sorgen, dass der „Motor“ des Menschen wieder rund läuft.

Das bedeutet aber auch, dass Patienten durch ihre Mitarbeit den Heilungsverlauf beschleunigen und unterstützen können. Intensive Selbstbeobachtung, Geduld und Offenheit dem Therapeuten gegenüber sind die Grundvoraussetzungen für den Erfolg der homöopathischen Behandlung. Sofortige Rücksprache bei Problemen oder Fragen sollten ebenfalls selbstverständlich sein.

Wenn das erste Konstitutionsmittel nicht greifen sollte ist zu klären, ob eine andere Potenz eventuell passender wäre oder ob doch ein anderes Mittel besser auf die Gesamtsymptomatik des Patienten passt. Vielleicht wurde etwas Wichtiges übersehen oder vergessen, denn trotz der sorgfältigen Erstanamnese werden manche Teilaspekte oft erst im Verlauf der Behandlung deutlich.  

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