Klassische Homöopathie, Geburtsvorbereitung

Was ist Krankheit im homöopathischen Sinn?

„Im gesunden Zustande des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange in Gefühlen und Thätigkeiten, so daß unser inwohnende, vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseyns bedienen kann“

So definierte Hahnemann die Gesundheit in seinem „Organon der Heilkunst“ §9

Hahnemann ging davon aus, dass es eine Lebenskraft gibt, die die Lebensvorgänge des Organismus steuert. Diese Lebenskraft, auch Dynamis genannt, ist jene Kraft, die dafür sorgt, dass der gesamte Organismus koordiniert arbeitet und in harmonischem Gleichgewicht ist. Die Lebenskraft ist unsichtbar, man kann sie nicht messen, jedoch ihre Wirkung sehen.

Diese Lebenskraft kann man beeinflussen, sie kann aus dem Gleichgewicht gebracht werden oder auch wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Und genau dies ist der Ansatzpunkt der Homöopathie.

Wird ein Mensch krank, so betrifft es diese Lebenskraft, und es zeigen sich dadurch Symptome an den Organen des Körpers oder an Geist und Seele.

Eine Krankheit entsteht nur wenn die Lebenskraft gestört wurde, und so betrifft jede Krankheit den ganzen Menschen, und nicht nur ein einzelnes Organ. Der Mensch ist schon lange krank, bevor sich eine Krankheit mit nachweisbaren Symptomen manifestiert. Örtliche Krankheitszeichen sind nur das Endergebnis des Krankheitsgeschehens aufgrund der gestörten Lebenskraft. Hahnemann bezeichnete das als "Verstimmung der Lebenskraft".

Verschiedene chronische Erkrankungen und Beschwerden eines Menschen gehören aus der Sicht der Homöopathie zu ein und demselben chronischen Krankheitsprozess. Bekommt ein Patient also mehrere Diagnosen gleichzeitig oder auch hintereinander gestellt, so sind diese nicht getrennt voneinander zu betrachten, sondern immer Ausdruck ein und derselben Grunderkrankung. Häufig dringt diese Grunderkrankung während des Verlaufes einer Krankheitsgeschichte immer tiefer in den Organismus vor - mit immer neuen Diagnosen. Durch eine Behandlung, die die zugrunde liegende Störung der Lebenskraft nicht heilen kann, wird meist nur die aktuelle Diagnose behandelt, die Grunderkrankung besteht jedoch unverändert weiter und manifestiert sich tiefer im Organismus. Diese Erkrankung ist dann nicht wirklich geheilt worden, sondern nur unterdrückt auch wenn die bestehende Symptomatik scheinbar erst einmal verschwunden ist.

Die Homöopathie ist in der Lage die gestörte Lebenskraft zu stimulieren, sie hat dadurch die Möglichkeit, diese tief liegenden Grunderkrankungen zu erreichen und sie dadurch zu verbessern.

Eine Erkrankung im Sinne der Klassischen Homöopathie gilt als Ausdruck einer Störung des gesamten Organismus und nicht nur der betroffenen Körperteile. Die Klassische Homöopathie betrachtet einen Patienten immer in seiner Gesamtheit von Körper, Geist und Seele. Dazu gehören aber auch die Lebensgewohnheiten, Vorlieben und äußeren Begleitumstände.

Die Schulmedizin basiert auf der Behandlung einzelner Erkrankungen und Symptome, meist unter Anwendung von Arzneimitteln die der Erkrankung entgegen wirken. Bei einem Überschuss an Magensäure beispielsweise wird dem Patienten ein basisches Arzneimittel verabreicht, das die Magensäure neutralisieren soll.

Die Homöopathie sieht die Symptome des Patienten jedoch als Zeichen einer tieferen Unausgeglichenheit des Organismus, welche die ganze Person und nicht nur einzelne Körperteile betrifft. Deshalb ist die Homöopathie eine ganzheitliche Heilmethode.

Des Weiteren ist der Grundsatz der Individualität ein wesentlicher Unterschied zur Schulmedizin. Bei jeder homöopathischen Behandlung basiert die Verschreibung eines Mittels auf den individuellen und persönlichen Symptomen des jeweiligen Patienten und nicht auf dem Namen seiner Krankheit. Das heißt, dass zwei Patienten mit derselben Grunderkrankung voraussichtlich nicht das gleiche homöopathische Arzneimittel bekommen werden, da sich ihre Symptome voneinander unterscheiden.  

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