Bernstein, succ
"Furcht vor engen Räumen"
Bernstein zählt zu den ältesten Schmuck- und Heilsteinen der Welt. Einer der vielen Namen für Bernstein lautet "Electrum" - "ich schütze". Er ist ein klarer bis undurchsichtiger gelber Stein aus fossilem Harz, der durch die unterschiedliche Farbgebung, eine hohe Lichtbrechung und den goldgelben Glanz nach dem Polieren fasziniert. Bernstein fühlt sich warm an, ist überraschend leicht und hat eine heilende, schmerzstillende und beruhigende Wirkung. Bernstein kann bis zu 260 Millionen Jahre alt sein. Aus dem zähflüssigen Harz damaliger Bäume wurde im Laufe der Zeit eine feste, amorphe (nicht kristalline) Substanz. Somit ist der Bernstein zwar kein Mineral oder Gestein und zählt dennoch zu den Schmucksteinen.
Für die Wissenschaft, insbesondere für die Paläontologie, ist der Bernstein mit seinen Einschlüssen, den so genannten Inklusen, von Interesse. Diese Einschlüsse sind Fossilien von kleinen Tieren oder Pflanzenteilen, die im Bernstein über Jahrmillionen hinweg perfekt konserviert wurden. Damit Harz zu Bernstein und ein eingeschlossenes Lebewesen oder ein Fremdkörper zur Inkluse wird, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein. Das Insekt (oder die Pflanze) muss formstabil bleiben, bis das Harz erhärtet ist. Das Harz darf während des Erhärtens nicht schrumpfen und auch nicht durch später auflastende Gesteine beansprucht werden. Das Harz wird durch Sonnen- und Hitzeeinwirkung auf natürliche Weise geklärt. Ist das Insekt vom Harz umschlossen, beginnt der Abbau der Weichteile in seinem Körperinneren. Dabei treten Muskeln, Drüsen und Körperflüssigkeit durch Körperöffnungen und Haut aus. Deshalb ist die Umgebung der Inklusen häufig milchig-trübe. Mit der Zersetzung der Weichteile setzt bereits die Erhärtung des Harzes ein. Sind diese Prozesse beendet und ist das Harz im Waldboden eingebettet, so wird nach Millionen von Jahren das Harz zu Bernstein und das Insekt zur Inkluse.
Die Farben des Bernsteins reichen von farblos über weiß, hell- bis goldgelb und orange bis hin zu Rot- und Brauntönen. Je nach Art und Menge der pflanzlichen Einschlüsse kommen auch grünliche Töne sowie tiefschwarze Bernsteine vor. Trübe Bernsteine enthalten mikroskopisch kleine Bläschen. Bernstein kann im Gegensatz zu Imitationen aus Kunstharz leicht angezündet werden und zeigt während des Brennens eine helle Flamme, die stark rußt. Dabei duftet er harzig-aromatisch und verläuft an der Flamme zu einer schwarzen, spröde erhärtenden Masse. Der harzige Geruch entsteht wenn die ätherischen Öle des Bernsteins verbrennen. Er eignet sich somit zum Räuchern und wird zum Beispiel in Indien als Weihrauchersatz für sakrale Zwecke verwandt.
Steinpflege
Entladen wird der Stein indem er einmal im Monat unter fließend warmes Wasser gehalten wird. Sonneneinstrahlung liegt dem Stein nicht besonders. Aufgeladen wird der Bernstein bei Vollmond oder auf einer Bergkristallstufe
Wirkung auf den Körper
Bernstein ist als Allheilmittel berühmt. Zu allen Zeiten nutzte man den Bernstein auf unterschiedliche Weise als Heilmittel. Man hat ihn als Talisman aufbewahrt, als Pulver eingenommen, als Salbe eingerieben, als reinigende Duftstoff für die Räume angewandt. Der Bernstein ist für die Edelsteintherapie von großer Bedeutung und gehört auch in die Steinheilkunde der Hildegard von Bingen. Viele Hautkrankheiten und Allergien können mit Bernstein gelindert werden. Dazu zählen neben Pickeln, Pusteln, Abszessen, Warzen auch Ekzeme und übermäßige Schuppenbildung. Der Stein erleichtert den Babys aber auch Kleinkindern das Zahnen. Eine Bernsteinkette um den Hals des Babys gelegt, soll dem Kind das Zahnen erleichtern und ihm die Schmerzen nehmen, wenn es die Kette in den Mund nimmt. Bernstein soll zudem entzündungshemmend wirken.
Bernstein eignet sich auch zur Unterstützung der körpereigenen Immunabwehr. Wichtig ist bei den meisten Indikationen, dass der Bernstein direkt auf der Haut getragen wird. Der Bernstein kann bei Entzündungen des Rachenraums aber auch bei Knochen- und Gelenkserkrankungen wie Arthritis, Gicht, Hexenschuss und rheumatischen Beschwerden eingesetzt werden. Auch bei Diabetes, Nieren- und Blasensteinen, Magenstörungen, Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Bronchitiden und allergischem Heuschnupfen kann er lindernd wirken. Die größte Wirkung hat der Bernstein bei Hautkontakt über längeren Zeitraum. Bei Entzündungen im Mund und Rachenraum sollte man mehrmals täglich ein kleines Stück des Bernsteins lutschen. Der Stein sollte nach jeder Anwendung unter fließendem Wasser gereinigt werden. Gemahlener Bernstein wurde innerlich gegen verschiedene Krankheiten eingesetzt, so unter anderem bei Nieren-, Gallen-, Leberkrankheiten, bei Problemen im Magenbereich und des Verdauungssystems. Bernsteinöl nutzt man als Einreibung bei Rheuma und innerlich bei Krämpfen. Früher wurden bei Bluttransfusionen Gefäße aus Bernstein verwandt, da Bernstein besser die Temperatur des Blutes halten kann als Glas oder Keramik. Auch seine Bakterien tötende Wirkung fand eine breite Nutzung.
Wirkung auf den Geist
Durch die Sonne, die in ihm eingeschlossen ist, macht er heiter und optimistisch. Dadurch beeinflusst er den Gemütszustand positiv und gerade deshalb wird er Menschen empfohlen, die zu Depressionen neigen. Als warmer und relativ weicher Stein fördert er Flexibilität und das Selbstvertrauen. Diese Veränderungen erleichtern das Erreichen von Zielen. Bernstein überträgt Sanftheit und sonniges Gemüt und ist außerdem der Stein der Kreativen. Der Bernstein verschafft dem umtriebigen Sternzeichen Zwilling Entspannung und unterstützt die Umsetzung der Pläne des Löwen. In der Esoterik gilt Bernstein bis als "Heil- und Schutzstein", der Ängste nehmen und Lebensfreude schenken soll.
Bernstein in der Homöopathie
Bernstein eignet sich besonders, wenn Schicksalsschläge und Trauer einen Patienten völlig entmutigen und er sich zu unreif oder unfähig fühlt die selbst gesteckten Hürden des Lebens zu meistern. Menschen, für die der Bernstein ein Heilmittel ist, fühlen sich wie eine in Bernstein eingeschlossene Mücke, bewegungsunfähig und dem Schicksal hilflos ausgeliefert. So hat sich Succinum bei Hysterie, Depression und Phobien, vor allem Platzangst, bewährt. Die Furcht vor engen Räumen (Züge, Autos, Aufzüge, Tunnel) ist ein Leitsymptom für den Bernstein (nach Boericke). Nervöse und hysterische Symptome, Asthma, Milzleiden, Heufieber
GEMÜT Hysterie, Depression und Phobien, vor allem Platzangst und Furcht vor engen Räumen.
KOPF Furcht vor Zügen und geschlossenen Räumen. Kopfschmerz, Tränenfluss, Niesen, Jucken der Augenlider
ATEMWEGE Asthma, beginnende Phthisis (Schrumpfung, Schwund, für die durch Tuberkulose allgemeine Auszehrung), chronische Bronchitis, Brustschmerzen, Keuchhusten.